Bericht zum AID 2017

AID Architekt & Ingenieur im Dialog

Zum sechsten Mal trafen sich auf der eltefa 2017 Architekten, Ingenieure, Planer und Industrievertreter beim Architektentag „AID – Architekt & Ingenieur im Dialog“ zum interdisziplinären Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch.

Bei der Architekturveranstaltung innerhalb des Messerahmenprogramms trafen sich am 31. März 2017 rund 250 Architekten, Designer, Ingenieure, Planer und Industrievertreter zum Dialog. So vielfältig wie die Teilnehmer waren auch die Schwerpunkthemen: „Licht, Kultur und fliegende Teppiche“, „Die Vitalisierung eines gefangenen Raumes“, „Energieeinsparung versus Nachhaltigkeit“ und „Tageslichtbasierte Kunstlichtplanung“.

Der Vizepräsident des Fachverbandes Wolfgang Schmitt, als Vertreter des Messebeirates, begrüßte die Vertreter der planenden Zunft und stimmte sie auf die eltefa und die bei der Fachmesse 2017 präsentierten Produkte und Dienstleistungen ein. Unter dem Leitmotto „Mit Strom in die Zukunft“ zeigte er den Architekten und Planern eine Vorausschau auf die Energiezukunft von Gebäuden: prosumergetriebene Stromerzeugung, -speicherung und -nutzung. Seine Wunsch an die Zuhörer: „Vergessen Sie nicht die Bestandsgebäude – auch diese müssen wir für die Energiezukunft fit machen.“ Wie das auch mit Nachrüstsystemen funktionieren kann, wurde im E-Haus dargestellt. Schmitt lud daher alle Teilnehmer mittels Vorschaufilm zu den Führungen ins E-Haus beim Verbändestand ein.

Inspiration im Viertelstunden-Takt
Die Mischung aus verschiedenen Referenten ist das Erfolgsrezept des AID 2017, den die Messe Stuttgart mit Unterstützung seitens German-Architects, der renommierten Online-Plattform für Architektur und Bauwesen, durchführte. „Im Mittelpunkt steht der interdisziplinäre Wissenstransfer und der Erfahrungsaustausch zwischen Architekten, Fachplanern, Designern und Ingenieuren sowie Herstellern aus den Themenbereichen Energie und Licht“, erklärt Peter Petz von German-Architects. „Zehn namhafte Referenten haben im Viertelstunden-Takt in den drei Themenblöcken wertvolle und vielfältige Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Trends der Branche gegeben.“

Eine der wichtigen Aufgaben des Forums war unter anderem, Architekten und Planer auf den neuesten Stand der Elektrotechnik zu bringen. Der erste Themenblock „Suffizienz und Effizienz“ behandelte das stets aktuelle Thema „Energie erzeugen, speichern, vernetzen“. Eine Hauptrolle spielt dabei die Digitalisierung, denn sie durchdringt längst auch das Bauwesen. „Smart“ sollen die Gebäude sein und somit nicht nur verbrauchen und erzeugen, sondern auch intelligent vernetzen. Erfahrene Planer und Hochschullehrer erklärten anhand von Beispielen, wie intelligente Gebäude in Zukunft sämtliche Komponenten miteinander verbinden und Energieströme bedarfsgerecht regeln. Die Rede war auch vom „Internet of Things (IoT)“, das Systeme aller Art und Elektronik miteinander vernetzt: Die Bandbreite reichte von der „Intelligenten Gebäudetechnik“ bis hin zur vernetzten Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Im Dialog mit den Referenten erörterten die AID-Besucher, wie sich dieses Zusammenspiel auf die Architektur, Menschen und bestehende Strukturen auswirken könnte.

Der Titel des zweiten Themenblocks lautete „Das Licht ist Lebenselixier“: Seit sich die LED als Lichtquelle in allen Bereichen etabliert hat, haben sich die Möglichkeiten der Beleuchtung enorm erweitert. Auch wenn das Sonnenlicht nach wie vor als Referenz gilt, ändert sich mit dieser Entwicklung auch unser Umgang mit Licht grundlegend – und vielleicht auch unsere Sehgewohnheit. Wie sich diese Entwicklung auf die Lichtplanung der Zukunft auswirkt, zeigte das vorgestellte Sanierungsbeispiel des Stuttgarter Hauses des Landtags. Petz: „Dieses auf dem AID 2017 vorgestellte Projekt zeigt, was bereits heute im Umgang mit Tages- und Kunstlicht machbar ist.“

Best Practice: Wenn es erfolgreich „menschelt“
Zu einer guten und erfolgreichen Planung gehören immer mehrere Akteure. Die sitzen idealerweise schon vor Baubeginn am selben Tisch und entwickeln gemeinsam kreative und gute Konzepte, die von der Industrie auch wirtschaftlich umgesetzt werden können. Wie wichtig und sinnvoll das Zusammenwirken von Experten aus unterschiedlichen Bereichen ist, zeigte der dritte Vortragsblock mit den eindrucksvollen Best-Practice-Beispielen erfahrener Praktiker. Jeweils ein Hersteller und ein Planer erklärten, wie sie mit modernster Technologie und fundiertem Know-how Projekte erfolgreich abwickeln. Moderator Thomas Geuder von German-Architects kommentierte: „Wichtig für den Erfolg ist das Verständnis füreinander. Es menschelt eben – auch im Bauwesen.“

Praxis live im E-Haus und bei den Industriepartnern
Nach den Vorträgen nutzte ein Teil der AID-Teilnehmer die Möglichkeit, sich über geführte Messerundgänge im Detail näher zu moderner Gebäude- und Informationstechnik zu informieren. Beginnend im E-Haus des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg erlebten sie, wie das E-Handwerk heutzutage Energieerzeugung und -nutzung sowie vernetze Gebäudetechnik, Informationstechnik, Sicherheitstechnik und generationsüberreifende Elektrotechnik realisiert und bekamen Empfehlungen für zukünftige Projekte. Im Anschluss an diese Präsentation ließen die Teilnehmer den Tag am Stand der Aussteller Albrecht Jung GmbH & Co. KG und Herbert Waldmann GmbH & Co. KG bei individuellen Gesprächsrunden ausklingen.

Besucher des Architektentags „AID Architekt & Ingenieur im Dialog“ profitierten zudem davon, dass die Ingenieurkammer Baden-Württemberg die Veranstaltung für Ingenieure mit vier Fortbildungspunkten und die Architektenkammer Baden-Württemberg mit zwei Fortbildungsstunden anerkannten.

FV-Vizepräsident Wolfgang Schmitt bei seiner Begrüßung zum AID 2017. (Bild: FV EIT BW)
Rund 250 Teilnehmer besuchten den AID anlässlich der eltefa 2017. (Bild: Messe Stuttgart)
Fragen bis ins Detail von Architekten und Fachplanern. (Bild: FV EIT BW)

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