Sicherheitspreis Baden-Württemberg geht an die SICK AG

Andreas Teuscher (Chief Information Security Officer, SICK AG, Waldkirch), Markus Vatter (Vorstand für Finanzen, Controlling & IT) und Carsten Trapp (Head of IT) nehmen den Sicherheitspreis Baden-Württemberg aus den Händen von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Arbeit, Wirtschaft und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, entgegen. (Bild: Messe Stuttgart)

Die SICK AG aus Waldkirch (bei Freiburg im Breisgau) erhielt am 30. März 2017 auf der Eltefa, Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik, den Sicherheitspreis Baden-Württemberg für ihr konzernweites Programm zur Informationssicherheit.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, überreichte in Stuttgart als Schirmherrin Markus Vatter (Vorstand für Finanzen, Controlling und IT), Carsten Trapp (Head of IT) und Andreas Teuscher (Chief Information Security Officer) den Preis.

Die Preisverleihung ist der Höhepunkt des 5. Sicherheitstages, den die größte Landesmesse für Elektrotechnik und Elektronik im Rahmen des Themenparks „Sicherheit“ veranstaltet. „Ich stehe persönlich hinter dem Preis“, betonte die Wirtschaftsministerin. „Wir bringen nämlich neue Dynamik in das Thema Sicherheit, damit Wissen nicht in die falschen Hände gerät.“
 
Im Parallelschwung: Informationssicherheit und Datenschutzmanagement
Den 6. Sicherheitspreis des Sicherheitsforums Baden-Württemberg gewann eines der typischen High-Tech-Unternehmen aus Baden-Württemberg, das durch einen Tüftler gegründet wurde. 1946 erkannte der Optiker und Ingenieur Erwin Sick aus Heilbronn, dass Licht mit präziser Optik und intelligenter Elektronik viele Aufgaben löst und gründete ein selbstständiges Ingenieurbüro. Mit Erfolg, denn die heutige SICK AG ist ein international führender Anbieter von intelligenten Sensoren und Lösungen für industrielle Automatisierung mit mehr als 7.400 Mitarbeitern weltweit und einem Konzernumsatz (Geschäftsjahr 2015) von knapp 1,3 Milliarden Euro.
 
Die spätere Auszeichnung zum Doktor-Ingenieur ehrenhalber von der Technischen Universität München verdankt Firmengründer Erwin Sick unter anderem dem ersten serienreifen Unfallschutz-Lichtvorhang. Sicks erste Erfindung zeigt, dass Sicherheit von Anfang an bei dem Unternehmen eine wichtige Rolle spielt: Das trifft auch auf das 2009 gestartete, konzernweite Programm zur Informationssicherheit zu, das parallel zu dem System zum Datenschutzmanagement aufgebaut wurde. Unterstützung erhielten die Badener dabei vom Landesdatenschutz Baden-Württemberg und dem Cyber-Sicherheits-Check des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), mit denen sie ein Musterregelwerk für Informationssicherheit und Datenschutz abgestimmt haben.
 
Im Mittelpunkt des Programms steht der Mensch: Um ihn immer wieder an den unternehmenseigenen Verhaltenskodex zum umsichtigen Umgang mit vertraulichen Informationen und internem Wissen zu motivieren, setzt die SICK AG  auf regelmäßige Aktionen – vom eLearning bis hin zur Sensibilisierungskampagne. Außerdem entstand ein konzernweites „Information Security Officer Experten Netzwerk“, das Sicherheit und Datenschutz ständig überwacht, auswertet und eventuelle Gefährdungen an die Zentrale meldet. 2017 folgt schließlich als Höhepunkt die Zertifizierung der zentralen IT-Services nach ISO/IEC 27001.
 
„Wie sage ich es meinem Kind“, blickte bei der Preisverleihung Andreas Teuscher, Chief Information Security Officer bei der SICK AG, auf die wichtige Rolle der Motivation bei der sehr erfolgreichen Sensibilisierungskampagne zurück. Sicherheit ist nämlich für das badische Unternehmen überlebensnotwendig, stellt es doch – mit seinen Sensoren „Augen und Ohren für die Industrie 4.0“ her.
 
Zweite Preisträger: Mehr Sicherheit dank Arbeitskreis und Sicherheitskultur
Wie wichtig die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen in Sachen Sicherheit ist, beweist die IHK Rhein-Neckar. Sie erhielt einen der verliehenen 2. Preise für ihren Arbeitskreis „Sicherheit in der Wirtschaft“, der unter anderem Trends aus den Bereichen IT-Security, Spionage, Unternehmenssicherheit und Werkschutz behandelt: Dazu tauschen sich rund 170 Sicherheitsverantwortliche aus den Mitgliedsfirmen der IHK Rhein-Neckar und IHK Pfalz regelmäßig aus. Für eine besondere Form der Sicherheitspartnerschaft sorgt der enge Kontakt und Informationsaustausch des Arbeitskreises zu regionalen Sicherheitsorganisationen.
 
Um das Verbessern der Sicherheitskultur geht es auch der Herrenknecht AG aus Schwanau, dem Weltmarktführer für maschinelle Tunnelvortriebstechnik. Unterstützt unter anderem vom Landesamt für Verfassungsschutz startete der Träger des weiteren zweiten Preises das Projekt „Together we are securing our future“: Dazu sensibilisiert Herrenknecht seine Mitarbeiter vor allem im täglichen Umgang mit sicherheitsrelevanten und sensiblen Informationen. Es schult und motiviert die weltweite Belegschaft unter anderem mit Awareness-Kampagnen auf den Gebieten Informationssicherheit, Technologieschutz und Cyber Crime.
 
Sicherheitsforum Baden-Württemberg: Institution mit Vorbildcharakter
Das Sicherheitsforum Baden-Württemberg führt bereits seit einem Jahrzehnt den Wettbewerb um den Sicherheitspreis durch. 1999 gründeten Firmen, Forschungseinrichtungen, Verbände, Kammern und Behörden dieses unabhängige Gremium als erste derartige Institution. Diese politisch neutrale Einrichtung besitzt immer noch Vorbildcharakter, denn sie leistet unter dem Leitthema „Die Wirtschaft schützt ihr Wissen“ einen wichtigen Beitrag dazu, die Gefahren der Wirtschaftsspionage besser zu erkennen und den Know-how-Schutz zu verbessern.
 
Als Hilfe zur Selbsthilfe versteht diese Institution den Sicherheitspreis, mit dem sie mustergültige Projekte zur praxisgerechten Konzeption, Realisierung und Kontrolle unternehmensinterner Sicherheitsmaßnahmen auszeichnet. Infrage kommen Projekte, die Strukturen verbessern oder komplett neu implementieren.