01.07.2022

Geislingen – Energiedialog im Getreidespeicher

Die vom Land geförderte Energiedialog-Reihe wurde Ende Juni in Geislingen fortgesetzt.

Bild: FV EIT BW

Die Elektro-Innung Göppingen und das gastgebende „AlbWerk“ begrüßten unter anderem Vertreter aus den Ausbaugewerken und des Landkreises.

Das Leitthema der Energiedialoge ist mittlerweile bekannt: Die Photovoltaikanlagenpflicht im Land, der hohe Bedarf an Wärmepumpen und die steigenden Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Versorgungsnetze stellen Ausbaugewerke, Kommunen und Energieversorger vor große Herausforderungen. Aufgrund der geopolitischen Lage gewinnen die Nutzung von Sonnen- und Windenergie, der Umbau zur Elektromobilität und das Heizen ohne fossile Brennstoffe nochmals deutlich mehr und schneller als geplant an Bedeutung.

Alle sitzen in einem Boot
Beim Energiedialog im vormaligen Geislinger Getreidespeicher, der mittlerweile vom Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige eG (AlbWerk) auch für Veranstaltungen genutzt wird, tauschten sich die Energiedialog-Partner über die Situation und Lösungsansätze im Landkreis Göppingen aus. Sowohl Obermeister Jürgen Taxis von der Elektroinnung Göppingen als auch Hubert Maier (Bereichsleiter Netze beim AlbWerk betonten, dass der Energiewende-Beitrag im Landkreis nur gemeinsam und gut vernetzt zu schaffen sei. Auch Andreas Neft, Leiter des Umweltschutzamts beim Landratsamt Göppingen, bekräftigte diesen konstruktiven Ansatz.

Herausfordernde Zeiten
AlbWerk-Geschäftsführer Thomas Müller und die Vertreter der Elektro- und der SHK-Innung machten allerdings auch deutlich, dass die politischen Ziele im vorgegebenen Zeitraster kaum umsetzbar seien. Mangelnde Planungssicherheit und insbesondere die aktuellen Erschwernisse auf den Beschaffungsmärkten wurden als wesentliche Gründe genannt. Zudem gäbe es viele bürokratische Hemmnisse, die den Ausbau der Energiewende stark bremsten. Ob die Verwaltungsanforderungen tatsächlich in so hohem Maße reduziert werden könnten, dass sich die Energiewende allein dadurch maßgeblich beschleunigen ließe, stellte der auch selbst vom Bürokratieaufwand geplagte Landkreis-Vertreter Neft allerdings in Frage.

Lösungsansätze diskutiert
Wie man dem weiter zunehmenden Fachkräftebedarf über ein attraktiveres Azubi-Marketing begegnen könne, war eine der andiskutierten Lösungsansätze, die auch konkret vor Ort umgesetzt werden können. Zudem diskutierten die Energiedialogpartner, ob und wie eine Zusammenarbeit mit den beiden Fachhochschulen im Landkreis (Göppingen und Geislingen) die regionale Energiewende voranbringen könne. Bedauert wurde, dass es keinem Landtagsabgeordneten möglich war, an der dreistündigen Abendveranstaltung teilzunehmen. Da terminliche Gründe vermutet werden, soll bei der geplanten Fortsetzung des regionalen Energiedialogs erneut eine Einladung an die Landespolitik ausgesprochen werden.

Energiedialoge - Ein Projekt für die Regionen
Ziel der vom Land Baden-Württemberg geförderten Energiedialoge ist es daher, die konkreten Anforderungen der Energiewende aus Sicht der regionalen Partner zu beleuchten sowie Erfolgsbedingungen und Hindernisse zu identifizieren. Zudem sollen praktische Lösungsansätze und Konzepte entwickelt werden, um die Wertschöpfung in der Region zu halten und damit auch die Finanzkraft der Kommunen und Landkreise zu stärken.

Projektförderung durch das Land
Im Rahmen des Projekts Energiedialog sind in diesem Jahr landesweit bis zu 30 Veranstaltungen in den Regionen geplant. Das Projekt Energiedialog wird aus Landesmitteln finanziert, die der baden-württembergische Landtag beschlossen hat. Als Projektpartner führt der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg die Veranstaltungen über seine Tochtergesellschaft FEU durch. Regionale Partner sind die Elektro- und SHK-Innungen sowie die Kreishandwerkerschaften.

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