Während sich im Rahmen der „Woche der Wärmepumpe“ sieben Tage (04. – 10.11.2024) lang alles ausschließlich um die Wärmeversorgung im Gebäude dreht, nahm der Gipfel „Vernetztes Haus der Zukunft“, zu dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eingeladen hatte, das gesamte Thema der Gebäudesteuerung und -vernetzung in den Blick.
Rund 40 Vertreter/-innen aus der Wärmepumpenbranche, dem Handwerk, der Energie- und der Immobilienwirtschaft, aus Gewerkschaften und weiteren Beteiligten aus den Bereichen „Digitalisierung“, „Messwesen“ und „Verbraucherschutz“ waren am 5. November eingeladen, mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck über das Potential von Sektorkopplung und vernetzten Gebäudetechnologien zu diskutieren und so ihre Perspektiven einzubringen. Der ZVEH war in Berlin vertreten durch Vizepräsident Thomas Bürkle.
Trotz der aktuellen politischen Querelen nahm sich Minister Habeck viel Zeit für das Gespräch mit den versammelten Branchenvertretern. Dabei waren sich alle Gipfel-Teilnehmer in einem ganz wesentlichen Punkt einig: Gebäude und Wärmepumpen sind ein zentraler Baustein für das Energiesystem der Zukunft. Chancen eröffnen sich dabei vor allem durch das Zusammenspiel von Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Speichern, intelligenten Messsystemen (Smart Meter), dynamischen Tarifen und intelligenten, KI-gesteuerten Energiemanagement-Lösungen. Ein Stichwort, das Thomas Bürkle nutzte, um noch einmal deutlich zu machen: Mit dem Gebäudesystemintegrator haben die E-Handwerke bereits einen digital-affinen Beruf geschaffen, mit dem sie bestens auf die Herausforderungen vernetzter und digitaler Gebäude vorbereitet sind!
Diskutiert wurde im Rahmen des Gipfels aber nicht nur das Potential digitaler Gebäude und Stromnetze, sondern auch bestehende Herausforderungen und Hindernisse. So plädierten die Gipfel-Teilnehmer nicht nur einhellig für klare und verlässliche Rahmen und Förderbedingungen, um die Elektrifizierung voranzutreiben. Sie sprachen sich auch für eine Senkung der Strompreise sowie dafür aus, dass im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung deutlich früher als vorgesehen kommuniziert wird, in welchen Bereichen und Regionen nicht von einer Fern- und Nahwärme-Anbindung auszugehen ist. Nur, wenn diesbezüglich schon früh Klarheit herrsche, so der Tenor, könnten Attentismus vermieden und der Wärmepumpen-Roll-out beschleunigt werden.
Auch, wenn auf dem Gipfel viel über das „Wie“ und die Instrumente für eine erfolgreiche Energiewende diskutiert wurde: Darüber, dass der Umbau der Energieversorgung richtig ist, einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und dem wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands leisten kann und konsequent weiterverfolgt werden muss, herrschte Einigkeit.
Und so geht es weiter: Im nächsten Schritt möchte das BMWK einen Beteiligungsprozess aufsetzen, in dem zentrale Aspekte vernetzter Gebäude – so zum Beispiel die Datenökonomie, Standardisierungen, Harmonisierung, netzdienliche Steuerung oder auch Rahmenbedingungen für neue Geschäftsmodelle – diskutiert werden. Zudem, das hatte der Minister klar gemacht, sind die Branchenvertreter aufgerufen, sich mit Positivbeispielen einzubringen und anhand von Best Practices für das vernetzte Gebäude der Zukunft zu verdeutlichen, inwiefern diese Chancen für Verbraucher und Gesellschaft bergen.
Quelle: ZVEH
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