Für Auszubildende im E-Handwerk (kurz: E-ZUBIS) gelten ab August 2021 modernisierte Ausbildungsverordnungen. Aus sieben vorherigen Ausbildungsberufen werden dann fünf. Mit dem Elektroniker für Gebäudesystemintegration gibt es einen komplett neuen Ausbildungsberuf für den Bereich Gebäudeautomation und Smart Home. Zunehmend vernetzte Systeme machen dies erforderlich.
Eine Infobroschüre zu den fünf „neuen“ Ausbildungsberufsbildern ab 2021, die allesamt in einem Zeitraum von 3,5 Jahren ausgebildet werden, gibt es hier.
Nachfolgend finden Sie eine ausführliche Beschreibung mit landesspezifischen Informationen zur beruflichen Beschulung und zur überbetrieblichen Ausbildung.
Der Elektroniker für Gebäudesystemintegration als Spezialist für Vernetzung und gewerkeübergreifende Gebäudetechnologien fungiert künftig als Bindeglied zu Planern im Bereich smarter Gebäude. Zielgruppe für diesen Ausbildungsgang sind auch Abiturienten und Studienumsteiger.
Berufsschulstandort: Heinrich-Hertz-Schule in Karlsruhe
Überbetriebliche Ausbildung: Elektro Technologie Zentrum (etz) Stuttgart
Grundlegende Lerninhalte:
Der Aufgabenbereich des Elektronikers Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, der mit Abstand der verbreitetste elektrohandwerkliche Ausbildungsberuf ist, bleibt im Kern gleich wie bislang, wird jedoch an die technischen Anforderungen der Gegenwart und Zukunft angepasst
Berufsschulstandorte: Landesweit vorhanden
Überbetriebliche Ausbildung: Landesweit vorhanden
Grundlegende Lerninhalte:
Fachrichtungsspezifische Inhalte:
Der Elektroniker Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik vereint Inhalte aus zwei früheren Ausbildungsberufen (Elektroniker Fachrichtung Automatisierungstechnik sowie Systemelektroniker). Die grundlegenden Lerninhalte sind identisch mit dem Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik.
Berufsschulstandorte: Landesweit punktuell vorhanden. Es wird in Mischklassen mit IHK-Ausbildungsberufen unterrichtet.
Überbetriebliche Ausbildung: Elektro Technologie Zentrum (etz) Stuttgart
Grundlegende Lerninhalte: siehe Elektroniker FR EGT
Fachrichtungsspezifische Inhalte:
Zu den betrieblichen Einsatzgebieten des neuen Informationselektronikers gehören Geräte-, IT- und Bürosystemtechnik, Sende-, Empfangs- und Breitbandtechnik, Sicherheits- und Gefahrenmeldetechnik sowie Telekommunikationstechnik.
Berufsschulstandorte:
Überbetriebliche Ausbildung:
Grundlegende Lerninhalte:
Die Ausbildungsverordnung des vorherigen Ausbildungsberufs „Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik“ wurde angepasst. Neu ist unter anderem, dass Inhalte aus dem früheren Ausbildungsberuf Systemelektroniker in die Ausbildung einfließen.
Berufsschulstandorte:
Überbetriebliche Ausbildung:
Grundlegende Lerninhalte:
Als übergeordnete Fachorganisation des Elektro- und Informationstechnikerhandwerks im Land legt der Fachverband auf eine hochwertige Ausbildungsorganisation und Fachkräfteentwicklung sehr viel Wert. Verschiedene Gremien bringen sich in das landesweite Ausbildungs- und Prüfungsgeschehen in den E-Handwerken ein.
Arbeitskreise Gesellenprüfung
Der erste Teil der „gestreckten“ Gesellenprüfung wird in nahezu allen Ausbildungsberufen komplett von Fachverbandsgremien erstellt. Ebenso die jeweiligen Praxisteile der Teil-2- bzw. Abschlussprüfung. Die entsprechenden Arbeitskreise treffen sich bis zu vier Mal jährlich zur Prüfungsaufgabenerstellung und zum Erfahrungsaustausch. Die Theorieprüfungen am Ende der Berufsausbildung erstellen Fachausschüsse unter der Koordination des baden-württembergischen Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport erstellt. Auch dort wirken delegierte Ehrenamtliche des Fachverbands aktiv mit.
Arbeitskreis Überbetriebliche Ausbilder
Auch ein weiteres Fachverbandsgremium trägt einen wichtigen Teil zur Qualitätssicherung in der Berufsausbildung des baden-württembergischen E-Handwerks bei. Im Arbeitskreis der überbetrieblichen Ausbilder aus den Bildungs- und Technologiezentren (AK BTZ) findet der Wissenstransfer zu neuesten Technologien in die überbetriebliche Ausbildung statt. Zudem dient das Gremium als Austausch- und Verständigungsplattform zu den Lern- und Vermittlungsmethoden gegenüber Auszubildenden. Neben zwei Samstagen im Jahr trifft sich der AK BTZ auch traditionell kurz nach den Sommerferien zur Train-The-Trainer-Weiterbildungswoche in Kleinaspach. Das mit attraktiven Vorträgen, Workshops und Fachexkursionen bestückte Seminarprogramm wird von der Fördergesellschaft Elektrotechnischer Unternehmen mbH des Fachverbandes organisiert.
Netzwerke
Weitere wichtige Aufgaben auf dem Gebiet der Ausbildung beruhen auf der engen Verzahnung zu Partnerorganisationen (Baden-Württembergischer Handwerkstag, Handwerkskammern, Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände) sowie direkten Kontakten zu den Regierungspräsidien und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Unter anderem bezieht der Fachverband Stellung zu den grundlegenden Fragen der Berufsausbildungsorganisation in den baden-württembergischen E-Handwerken (siehe nachfolgende Positionspapiere). Die Unterstützung des Ausbildungsbündnisses und der Fachkräfteallianz im Land sind weitere Bausteine, die das weitreichende Engagement des Fachverbandes auf dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung unterstreichen.
Ausbildungsbündnis Baden-Württemberg
Das Ausbildungsbündnis zielt darauf ab, die Übergänge junger Menschen von der Schule in den Beruf zu gestalten, die Attraktivität und Qualität der Berufsausbildung zu steigern und die Ausbildung insgesamt zukunftsfähig zu machen. Die Fachkräfteallianz vereint in Baden-Württemberg alle Partner, die an der Fachkräftesicherung im Land mitarbeiten. Auch der Fachverband ist über seine Mitgliedschaft und Mitwirkung im Baden-Württembergischen Handwerkstag vertreten.
Bildungsatlas zur Aus- und Weiterbildung in den E-Handwerken
Bildungsatlas (Stand März 2023) herunterladen
Positionspapiere
Einjährige Berufsfachschule (1BFE) versus duale Berufsausbildung von Anfang an
Keine Stufenausbildung im E-Handwerk
Berufliche Chancen und Perspektiven im E-Handwerk
Klimaschutz-E-Handwerk-Kurzqualifizierung
Bündnis für Ausbildung
zum Download
Fachkräfteallianz
Link zur Fachkräfteallianz
Die Elektro- und Informationstechnik ist eine der Branchen mit den kürzesten Innovationszyklen. Damit dies auch in Zukunft so bleibt und die Kunden am Puls der Zeit „bedient“ werden können, setzen die meisten baden-württembergischen E-Handwerksunternehmer sowohl auf ihre eigene Weiterqualifizierung als auch die ihrer Mitarbeiter. Alle miteinander müssen sich den stetig wandelnden Marktanforderungen und auch der Digitalisierung vieler Arbeitsprozesse anpassen. Das Thema Weiterbildung ist bei zahlreichen E-Handwerksunternehmen in Betriebsvereinbarungen verankert. Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik hat hierfür sogar einen Tarifvertrag zur Qualifizierung abgeschlossen.
Weiterbildungsveranstaltungen
Auch der Fachverband selbst ist im Bereich der Weiterbildung überaus aktiv. Das zentral in Stuttgart platziere Unternehmerforum des Fachverbandes findet jährlich statt. Für Innungsmitglieder ist die Teilnahme kostenfrei. Nicht-Innungsmitglieder können gegen Gebühr ebenfalls teilnehmen. Weitere Vorzüge für Innungsmitglieder im Bereich der Fort- und Weiterbildung sind der Zugang zum landesweit zugänglichen Lehrgangsangebot für E-Handwerksbetriebe „E-Campus-BW“ sowie insbesondere zur E-CHECK-Seminar-Konzeption mir ihren konkreten und gut zu vermarktenden Angeboten. Nicht zuletzt finden unter dem Dach des Fachverbandes auch Fachtagungen statt, beispielsweise zu den Themen Ausbildung, Digitalisierung und Kalkulation.
Geprüfter Berufsspezialist (GBS) - DQR 5
Aufstiegsfortbildungen zu GBS qualifizieren die Teilnehmenden für die Übernahme verantwortungsvoller Tätigkeiten in E-Handwerksbetrieben. Modulares Lernen in berufsbegleitenden Wochenendkursen erfordert eine gewisse Leistungsdisziplin. Nach Handwerksordnung § 42 und Berufsbildungsgesetz § 53 sind 400 Zeitstunden (540 UE) nachzuweisen. Auch eigenständige Lernphasen (OnlineTutorien) sind dabei anteilig möglich. Am Ende der Fortbildungen findet eine offizielle Prüfung statt, die im Erfolgsfall die fachliche Durchlässigkeit zum Bachelor Professionell (DQR 6) ermöglicht.
Bachelor Professional (BP) - DQR 6
Die Fortbildung bereitet darauf vor, gewerkeübergreifend Verantwortung auf Baustellen zu übernehmen und zukunftsweisende Projekte im E-Handwerk zu koordinieren. Modulares Lernen in berufsbegleitenden Wochenendkursen erfordert eine gewisse Leistungsdisziplin. Nach Handwerksordnung § 42 und Berufsbildungsgesetz § 53 sind mindestens 1.200 Zeitstunden (1.600 UE) nachzuweisen. Auch eigenständige Lernphasen (Online-Tutorien) und eine Verzahnung mit der Weiterbildung zum GBS sind möglich. Die fachliche Durchlässigkeit zum Master Professionell (DQR 7) ist gegeben.
Meisterprüfungen (DQR 6)
Analog zu den prüfungserstellenden Gremien im Bereich der Berufsausbildung koordiniert der Fachverband die Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergische Meisterprüfungsausschüsse (ARGE MP) im Elektrotechniker-Handwerk. Deren Aufgabe ist es, landeseinheitlich gleichwertige Rahmenbedingungen bei den Meisterprüfungen sicher zu stellen. Die ARGE MP trifft sich zwei Mal jährlich unter Beteiligung des Fachverbandes und des zuständigen Betreuers der baden-württembergischen Handwerkskammern. Der Austausch untereinander dient dem Erfahrungsgewinn und der Qualitätssicherung des Meisterprüfungswesens im Elektrotechniker-Handwerk.
Verordnung zur Neuordnung der Meisterprüfungen im Elektrohandwerk
Rahmenlehrplan_Elektrotechniker_Energie-_und_Gebäudetechnik_vom_April_2024.pdf
2411126_Rahmenlehrplan_ET_GSI.pdf
Das Verfahren zum Erlangung des TREI-Sachkundenachweises ist in der TREI-Verfahrensordnung des Landes-Installateur-Ausschusses (LIA) beschrieben.
Zur Vorbereitung auf den TREI-Sachkundenachweis bieten verschiedene vom ZVEH autorisierte Bildungsstätten Vorbereitungskurse an.
Wenn Sie sich für einen TREI-Vorbereitungskurs interessieren und anmelden möchten, müssen Sie sich direkt an die jeweiligen regionalen Ansprechpartner der Bildungsstätten wenden:
Bundesweite Komplettübersicht aller autorisierten Bildungsstätten für den TREI-Sachkundenachweis
TREI-Prüfungstermine und Anmeldung zum TREI-Sachkundenachweis:
Sollten Sie Interesse an einem Vorbereitungskurs zum TREI-Sachkundenachweis haben, müssen Sie sich direkt an die Ansprechpartner der Bildungsstätten wenden (PDF-Kontaktliste oben).
Wenn Sie keinen Vorbereitungskurs besuchen möchten, sondern sich nur direkt zum TREI-Sachkundenachweis (der Prüfung) anmelden möchten, können Sie uns kontaktieren.
Bitte richten Sie Termin-Anfragen und Anmeldungen bei der Prüfungsgeschäftsstelle FEU GmbH direkt an das dafür vorgesehene E-Mail-Postfach: feu@fv-eit-bw.de
Verwenden Sie den E-Mail-Betreff „Terminanfrage TREI-Sachkundeprüfung“ bzw. „Anmeldung TREI-Sachkundeprüfung“.
Für die Anmeldung zum TREI-Sachkundenachweis (der Prüfung) benötigen wir:
1. Den vollständig ausgefüllten Anmeldevordruck (Seite 4 in der Verfahrensordnung).
2. Den Nachweis der Volleintragung in die Handwerksrolle für das Elektrotechniker-Handwerk auf Ihren Namen.
Alternativ einen Beleg Ihrer beruflichen Qualifikation, der zweifelsfrei zur Volleintragung in die Handwerksrolle für das Elektrotechniker-Handwerk befähigt.
Die Verfahrensordnungen für einen konkreten Prüfungstermin erhalten Sie nach einer Kursanmeldung über die Bildungsstätte oder über die Prüfungsgeschäftsstelle.
FAQ zum TREI-Sachkundenachweis
Für die Prüfung gelten folgende Teilnahmebedingungen: Eine Rückerstattung der Prüfungsgebühr erfolgt nur bei schriftlicher Abmeldung wie folgt:
a. bis zum Meldeschluss 100%
b. bis zu 1 Woche vor Prüfungsbeginn 50%
c. weniger als 1 Woche vor dem Prüfungstermin oder Nichterscheinen zur Prüfung: 0%
Maßgebend für die Berechnung der Anmeldefristen ist der Eingangsstempel der Geschäftsstelle auf dem Anmeldeschein der Teilnehmenden.
Sagen Angemeldete kurzfristig wegen Krankheit eine Teilnahme ab, so erhalten sie den vollen Betrag zurückerstattet, abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 50,00 € zzgl. MwSt..
Die Krankheit ist durch ärztliche Bescheinigung (Attest) nachzuweisen.
Wird die Prüfung von der FEU GmbH abgesagt, erfolgt die volle Rückerstattung der Prüfungsgebühr.
Sie möchten Mitglied werden? Schreiben Sie uns: info@fv-eit-bw.de oder rufen Sie uns an: 0711/95590666