Wie funktioniert das Leben im Smarthome? Welches Licht ist für welchen Raum geeignet? Gibt es Schutzmechanismen für den Elektromotor? Wie tickt die Generation Z? Rund 250 Teilnehmer aus E-Handwerksunternehmen, Fachverbandspartner und Fachexperten erfuhren beim Unternehmerforum in Stuttgart in fünf parallel laufenden Foren und an Infoständen Aktuelles aus der Branche. Experten referierten zu aktuellen Themen aus den Fachbereichen Elektrotechnik, Informationstechnik, Elektromaschinenbau und aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Darüber hinaus gab es praxisrelevante Informationen aus der Unternehmerführung, Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit. Besonders gerne nutzen die Besucher der Veranstaltung die Möglichkeit, sich mit Kollegen aus ganz Baden-Württemberg, losgelöst von lokalen Wettbewerbssituationen, auszutauschen. Diese Networkingmöglichkeit wurde auch gerne angenommen, um sich mit Vertretern des Fachverbandes und den anwesenden Marktpartnern fachlich auszutauschen.
„Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen von den Teilnehmern erhalten. Das hier Erlernte und die bereichernden Gespräche mit den Kollegen werden von den Innungsfachbetrieben sehr geschätzt. Zusammen mit dem Praxiseinsatz der hier vorgestellten Technologien können unsere Mitglieder so den Kunden weiterhin beste Qualität und optimalen Service bieten“, resümiert Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands.
Die Besucher konnten dieses Jahr erstmals auf dem Unternehmerforum Smart Living per Virtual Reality erleben: Sie hatten hier die Möglichkeit, ein smartes Haus anhand einer 3D-Brille virtuell zu begehen und auch virtuelle Bedienelemente betätigen. Intelligente Gebäudetechnik also, die der Fachverband bereits im März 2017 im E-Haus auf der eltefa präsentierte, konnten die Besucher des Unternehmerforums nun auf einzigartige virtuelle Weise erfahren.
Auch die bei der 20. Auflage des Unternehmerforums vorgestellte Datenbrille kam bei den Teilnehmern hervorragend an: „Es bestehen tolle Einsatzmöglichkeiten im E-Handwerk z.B. vor Ort beim Kunden. Durch die bidirektionale Datenkommunikation entstehen neue Geschäftsfelder für die Betriebe. Auch wird durch den Einsatz der Brille eine weitere Qualitätssteigerung der Dienstleistung dadurch möglich“, so der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Andreas Bek. „Auch mehrfache Anfahrten des Kunden durch das Handwerksunternehmen können gegebenenfalls durch die Datenbrille und die damit verbundene ad-hoc-Eingriffsmöglichkeit beispielsweise durch den Spezialisten in der Firmenzentrale vermieden werden. Digitalisierung pur!“
Auch die mehr als 20 Partnererunternehmen, die mit Ihren Info-Ständen im Foyer den Teinehmern für Gespräche zur Verfügung standen, waren rundherum zufrieden. Folgende Ansprechpartner waren im Atrium vertreten:
Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands, freut sich schon wieder auf das nächste Unternehmerforum am 14. April 2018 in Stuttgart: „Das Unternehmerforum ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Branche. Auch nächstes Jahr können sich unsere Innungsbetriebe über aktuelle Themen des E-Handwerks hier informieren.“
Ressortleiter Wolfgang Schmitt eröffnete das Forum mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik und gab einen Überblick über aktuelle Themen des Verbandes und aus dem Bereich Elektrotechnik. Erfreuliche Branchenkennzahlen bestätigen die positiven Rückmeldungen der Unternehmen zur derzeitig guten Geschäftslage im E-Handwerk. Die Zahl der Mitarbeiter und der Umsatz steigen. Die Einkaufspreise und Lohnkosten allerdings auch. Durch die vielseitige Ansprache der Jugend, z. B. auch über die Kampagne E-Power-live, konnte Schmitt wieder ein Plus bei den Ausbildungsverträgen vermelden. Um den Weg ins E-Handwerk zu erleichtern, wurden auch die Elektroniker-Lehrlingsvergütungen angepasst - ab nächstem Jahr wird es im 4. Lehrjahr erstmals vierstellig. Bei den Technikthemen sprach Schmitt die Kennzeichnungspflicht Kabel und Leitungen, die Einführung der Technischen Anschlussregel AR 4100, die Neuerungen bei den Erstprüfungen nach VDE 0100-600, die Einführung der intelligenten Messsysteme und den derzeitigen Diskussionsstand zum Brandschutzschalter an.
Matthias Feuerbach von Eltako GmbH referierte über das richtige Licht für jeden Raum. Unterstützt von Klaus Zölß gingen beide auf die Besonderheiten beim Dimmen von modernen Beleuchtungssystemen ein und gaben Hinweise zum Betrieb bei LEDs. Denn hier können die Einschaltströme sehr groß sein, besonders bei der Parallelschaltung vieler kleiner Lasten. Das Portfolio nutzbarer Dimmerschalter reicht dabei von Tastdimmern über Funk- und Powerlinelösungen, sodass für nahezu jede Anwendung den E-Handwerkern passende Produkte zur Verfügung gestellt werden können.
Den dritten Forumsbeitrag hielt Manfred Flierl von der Trilux Akademie über LED-Beleuchtung mit nachhaltiger Qualität. Adressiert werden neben dem Neubau insbesondere auch die Sanierungsvorhaben in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Hier gibt es, so Flierl, einen Sanierungsstau. Da für die Sanierungsvorhaben auch die Energiekosten einen Bezugswert darstellen, zeigte Flierl in einem Vergleich der Leuchtmitteleffizienz, welche Einsparpotentiale bereits heute erreicht werden können. Er ging dabei auf die bei den Sanierungen relevanten Punkte Bemessungslebensdauer, Thermomanagement, Lichtausbeute und die Wartungsfaktoren bei LED-Beleuchtungen ein.
Den Abschluss machte im Forum 1 Eckhard Wiese von der MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG, der im Schwerpunkt über die Infrastruktur für Elektromobilität berichtete. Neben den allgemeinen Informationen zur Elektromobilität verwies er auf das große Potential für die Elektrobranche. Denn mit der stetig steigenden Anzahl der Fahrzeuge steigt auch die Anzahl der benötigten Ladesysteme - und zwar im Verhältnis 1 zu 1,6. Das bedeutet bei 1 Millionen Elektro-Fahrzeugen im Jahr 2020 benötigt man etwa 1,6 Millionen Ladepunkte. Dass dies bereits heute bei der gegebenen Netz- und Gebäudeinfrastruktur eine Herausforderung ist, ist auch den E-Handwerksunternehmen bereits bewusst. Deshalb war es umso wichtiger, dass Wiese neben Hinweisen zur Planung von Ladesystemen auch das Thema Lastmanagement ausführlich darstellte. Abgerundet wurde der Vortrag durch Informationen zu Abrechnungssystemen und praktischen Anwendungsbeispielen.
Johann Peter Pfeifer, Ressortleiter für Finanzen beim Fachverband, gab in seinem Einführungsvortrag einen umfassenden Überblick über aktuelle Themen im Informationstechnikerhandwerk. So informierte er über das Gütesiegel Breitband „Broadband–Ready“, das die korrekte und zukunftssichere Breitbandverkabelung in einem Gebäude bescheinigt. Einen Schritt weiter wie das Gütesiegel geht der E-CHECK IT, ein weiterer Baustein in der bewährten E-CHECK-Familie, der der Qualitätssicherung von Breitband- und Daten-Netzen sowie der IT-Sicherheit für private und gewerbliche Kunden dient. Pfeifer informierte auch über die Umstellung von Analog-/ISDN-Anschlüssen auf All-IP durch die Deutsche Telekom und andere Telekommunikations-Provider. Dadurch könnten sich zusätzliche Geschäftsfelder für die Betriebe der E-Handwerke ergeben, denn oft sind Endkunden zunächst einmal verunsichert. Ressortleiter Pfeifer berichtete ebenso über seine persönlichen Eindrücke von der IFA 2017 in Berlin, wo er am Gemeinschaftsstand von ZVEH, VDE und ZVEI in der neu gestalteten „IFA Next“-Halle vor Ort war.
Günther Pichler von Loxone Electronics GmbH erläuterte das Leben im Loxone Smart Home, das man mit Fliegen mit Autopilot vergleichen könnte. Zentrales Herzstück der Loxone-Lösung ist der Miniserver, über den Heizung, Rollläden, Licht, Musik, Alarmanlage und weitere Hausfunktionen automatisch gesteuert werden. Das funktioniert auch ohne Internet, Cloud oder Handy. Alle persönlichen Daten bleiben auf dem Miniserver in den eigenen vier Wänden. Es gibt auch eine Funk-Lösung mit der sich Bestandsimmobilien oder eine Mietwohnung nachrüsten lassen. Ebenso lassen sich Strom-Erzeugung und Laden von Elektromobilen in die Energiesteuerung des smarten Wohnens mit einbetten.
Auch Andreas Haas von der digitalSTROM AG brachte den Teilnehmern intelligente Haussteuerung näher. Haas erläuterte wie mit digitalSTROM ein Haus von der analogen in die digitale Welt gebracht werden kann. Analoge Geräte wie beispielsweise Leuchten, Jalousien und Taster werden mit Hilfe der unscheinbaren digitalSTROM-Klemmen digitalisiert. Alle elektrischen Geräte im Haushalt lassen sich herstellerunabhängig über die bestehenden Stromleitungen untereinander und mit dem Internet vernetzen und virtuell mit PC und Smartphone steuern. Weil auf zwei langlebigen Infrastrukturen (Strom- und IP-Leitungen) aufgebaut wird, ist die digitalSTROM-Lösung zum einen zukunftsfähig und zum anderen eignet sie sich sowohl für Bestands- als auch für Neubauten.
Dr. Somakanthan Somalingam vom Steinbeis Beratungszentrum Research Smart Technologies zog seine Zuhörer in den Bann der Virtual Reality. Zunächst erläuterte er die Unterschiede zwischen augmented (erweiterter) und virtual (scheinbarer) Reality. Im Gegensatz zur virtuellen Realität in einem völlig künstlichen Umfeld verwendet die „erweiterte Realität“ die vorhandene Umgebung und überlagert neue Informationen in die reale Umgebung. Virtual Reality war im Foyer erlebbar, wo Besucher mit einer 3D-Brille einen Rundgang durch ein Smart Home machen konnten. Dr. Somalingam stellte Anwendungsszenarien für Datenbrillen in der Augmented Reality (AR) vor. So sieht zum Beispiel der Experte im Büro in Echtzeit, was der Mitarbeiter vor Ort beobachtet und kann Anweisungen auf die AR-Datenbrillen einblenden. Oder mehrere Betrachter können zur gleichen Zeit aus verschiedenen Orten mit dem Mitarbeiter vor Ort interagieren. Und auch Check-Listen können direkt auf die Brille eingeblendet werden und der Mitarbeiter hat beide Hände frei zum Arbeiten. Es gibt also vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für AR-Brillen, die praktisch auch im Alltag des Handwerkers eingesetzt werden können.
Franz Koller eröffnete das Forum 3 und berichtete über Aktuelles aus dem Fachbereich Elektromaschinenbau. Von der Ökodesign-Richtlinie für Elektromotoren, über elektronische Prüfprotokolle und den E-CHECK EMA sowie den TREI-Inhalten in Meisterprüfungen der Elektrohandwerke gab der Ressortleiter für Elektromaschinenbau einen umfassenden Überblick zu aktuellen Entwicklungen rund um das Elektromaschinenbauer-Handwerk. Zudem schilderte Koller, wie die teilnehmenden Mitglieder des Landesfachbereichs EMA vorangegangene Veranstaltungen und Workshops erlebten: „Was wir beim Werksbesuch der Firma Grundfos in Wahlstedt geboten bekamen, war schon allererste Sahne“, ließ Koller beispielhaft durchblicken. Auf die nationale EMA-Tagung im vergangenen Juli in Nürnberg und die Tagung der nationalen ERFA-Gruppe Gesellenprüfung, die just vor dem Unternehmerforum stattfand, blickte das Vorstandsmitglied des Fachverbands ebenfalls zurück. Eine Vorschau auf wichtige Termine im Landesfachbereich Elektromaschinenbau und weitere Informationen des Fachverbands mit übergeordneter Wirkung auf die Mitgliedsbetriebe rundeten die Eingangspräsentation im Forum 3 ab.
Als erster externer Referent ging Martin Deiss vom Unternehmen Electro Static Technology an das Rednerpult. Vortragsthema waren Schutzmechanismen (Wellenerdungssysteme) für den Elektromotor. Deiss schilderte anhand von Anwendungsbeispielen, anschaulichen Illustrationen und Bildaufnahmen die Ursachen für Wellenspannungen und Lagerströme sowie deren Einfluss auf die Motorenlager. Außerdem zeigte der Sales Manager Europe auf, wie Wellenspannungen gemessen und Abhilfemaßnahmen geschaffen werden können. Nicht zuletzt stellte Deiss auch die Einsatzmöglichkeiten eines Hochfrequenz-Erdungsbandes bildhaft und mit komprimierten fachlichen Informationen vor. Aufgrund der gelungenen Visualisierungen und fachlich fundierten Informationen kam der Vortag gut bei den Zuhörern an.
Die Zustandsanalyse für Elektromotoren war der Vortragsschwerpunkt von Jonas Spoorendonk. Der etwas zurückhaltend formulierte Titel konnte nicht darüber hinweg täuschen, dass der ABB-Referent die Zuhörerschaft mitten hinein in das top Thema unserer Zeit führte. Unter der Teilüberschrift „Intelligente Motoren für die Digitalisierung“ stellte der Spoorendonk die Vorteile der Fernüberwachung von Niederspannungsmotoren über das Internet der Dinge mittels smarter Sensoren vor. Deren Einsatz könne für folgende spürbare Verbesserungen sorgen: Höhere Arbeitssicherheit, da auf Abstand gearbeitet werden kann, Senkung der Wartungs- und Stillstandskosten, Energieeinsparungen sowie weniger Kapitalbindung aufgrund eines kleineren Ersatzteillagers. Zudem, so der ABB-Referent, ließen sich die Geschäftsrisiken besser managen und beispielswiese die Kosten für Gewährleistungen und Frachtschäden senken.
Roland Weber von der Eaton Electric GmbH informierte die Zuhörer über die Energieeffizienz bei elektrischen Antrieben. Themenschwerpunkte waren die Inhalte und Auswirkungen der ErP-Richtlinie, Auswirkungen der Motorenverordnung auf Motoren sowie deren Schalt- und Schutzorgane, die in der Pumpen- und Lüfterverordnung beschriebene Erreichung von Wirkungsgraden durch Drehzahlregelung, der Drehzahlstarter DE1 sowie Einsparanalysten mittels Energy Savings Estimator.
Ressortleiter Öffentlichkeitsarbeit Achim Schenk begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und brachte in der Folge die Teilnehmer auf den neuesten Stand der Nachwuchswerbekampagne E-Zubis und stellte die aktuellen Werbemittel für Innungsfachbetriebe vor. Anhand der aktuellen Praxisaufgaben des Fachverbands für den Physik- und Technikunterricht verdeutlichte Schenk, dass auch bei der Nachwuchsgewinnung an allgemeinbildenden Schulen eine zielgruppenorientierte Präsenz der E-Handwerke notwendig ist. Sehr erfreulich sei es, so Schenk, dass das Arbeitsheft nicht nur vom Kultusministerium Baden-Württemberg sehr gelobt und aktiv in dessen Lehrer-Newsletter beworben worden sei, sondern auch bei den Lehrern selbst großen Zuspruch erfahren habe. 3.000 gedruckte Exemplare des Arbeitsheftes hat der Fachverband gezielt an Physik- und Techniklehrer aus dem ganzen Land versendet, über 800 Mal ist die Online-Version des Arbeitsheftes aus dem Internet heruntergeladen worden.
Geschäftsführer Andreas Hausch gab im weiteren Verlauf eine Übersicht über aktuelle branchenrelevante Themen. Dabei wurden insbesondere die Änderungen bei der Arbeitnehmerüberlassung und im Bereich des Mängelgewährleistungsrechts thematisiert.
Tobias Nitzschke, Wirtschaftspsychologe, Trainer und Mediator von der IKK Classic, erläuterte den Zuhörern die Generation Z. Dabei ging er überaus anschaulich auf die Kernmerkmale der Generation ein und gab Handlungsempfehlungen für die betriebliche Personalarbeit. Im Mittelpunkt standen die Bereiche Führung, Kommunikation und Motivation. Dabei ging er auch mit Rat und Tat auf die Fragen der zahlreich anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein. Praxisnahe und trendige Tipps zur Fachkräfte- Nachwuchskräfte Gewinnung rundeten den Vortrag ab.
In Zeiten des demografischen Wandels und in einer von einem hohen Fachkräftebedarf geprägten Branche tritt die professionelle Personalarbeit im Betrieb in den Mittelpunkt. Nach einem Überblick über den großen Werkzeugkasten der betrieblichen Personalarbeit griff Frau Dr. Annemarie Gronover, Institut für Forschung und Entwicklung zum lebenslangen Lernen e.V., unter Anderem mit Unternehmensleitbild, innerbetrieblicher Stellenbeschreibung, Mitarbeitergespräch einzelne Instrumente auf und verdeutlichte den Stellenwert professioneller und effektiver Personalarbeit, unabhängig von der Betriebsgröße, in der betrieblichen Praxis, wobei sie auch Erfahrungen aus der Beratungspraxis und Projektarbeit einfließen ließ. Dr. Jürgen Jarosch, etz Stuttgart, informierte am Ende des Vortrages neben Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Personal über ein aktuelles Projekt, das sich mit systematischer Personalentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen befasst und ein Zertifizierungssystem beinhaltet.
Unter dem Titel „Digitalisierung im E-Handwerk“ berichtete Wolfgang Metzger über seine Erfahrungen mit und seit der Einführung einer modernen Branchensoftware in seinem Betrieb. Der Geschäftsführer der Metzger Elektrotechnik GmbH schilderte seinen Kollegen ebenso unterhaltsam wie fachlich fundiert, weshalb er sich für die nicht gerade kostengünstige Anschaffung einer vollumfänglichen Branchensoftware und der entsprechenden Hardware entschieden hat. Als äußert vorteilhaft wirkte sich aus, dass Metzger seinen Kollegen auf Augenhöhe begegnete und daher die zahlreichen Fragen aus dem Publikum passgenau beantworten konnte. Insbesondere jene Zuhörer, die sich aktuell mit der Beschaffung einer Branchensoftware befassen, konnten von dem nichts beschönigenden und herstellerneutralen Erfahrungsbericht des auch in der Elektroinnung Ludwigsburg engagierten E-Handwerksmeisters profitieren. Unter dem Strich dürfte den meisten Zuhörern dennoch deutlich geworden sein, dass eine geeignete Branchensoftware, die beispielsweise auch die Erstellung von Rapporten an Tablet-PCs und Schnittstellen zu den verschiedenen Buchhaltungsbereichen beinhaltet, ein zeitgemäßes Instrumentarium zur Organisation der administrativen Aufgaben in einem E-Handwerksbetrieb darstellt.
Alfred Veith, Ressortleiter für Energieeffizienz und Regenerative Energien, startete das Forum 5 mit den allgemeinen Verbandsinformationen und informierte anschließend über aktuelle Themen rund um die Energiewende, Markttrends bei den erneuerbaren Energien und zu Energieeffizienzthemen. Er ging dabei explizit auf die Zielvorgaben der Bundesregierung im Ausbaupfad der erneuerbaren Energien ein, denn gerade die Photovoltaik hat in Baden-Württemberg einen schweren Stand. Veith stellte hierzu eine Initiative des Umweltministeriums Baden-Württemberg zur Förderung
regionaler Netzwerke zur Unterstützung der Photovoltaik vor Ort vor. Er geht fest davon aus, dass sich die E-Handwerksunternehmen beteiligen werden. Da die meisten PV-Anlagen als Eigenversorgungsanlagen konzipiert sind und überwiegend auch mit einem Batteriespeichersystem ausgestattet werden, zeigte Veith aktuelle Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit der Eigenverbrauchsanlagen inklusive Batteriespeicher.
Thematisch eine Steilvorlage für Elke Dehlinger von der BayWa r.e. renewable energy GmbH. Sie stellte anhand eines Plus-Energie-Solarhauses, das in Tübingen realisiert wurde, den Weg zur solaren Autarkie vor. Neben der Grundmotivation, ein Gebäude mit einem möglichst hohen solaren Deckungsanteil zu versorgen, zeigte Dehlinger die Grundgedanken einer solaren Sektorkopplung auf. Neben der Deckung des Haushaltsstrombedarfs wird dabei auch der Warmwasserbedarf, der Wärmebedarf, eine Kältebedarf und die daraufhin optimierte Energieerzeugung und Zwischenspeicherung berücksichtigt. Ihr Fazit: mit Standardkomponenten und der richtigen Anlagentechnik ist heute eine Autarkie von > 70% zu erzielen.
Ruwen Konzelmann von der Theben AG referierte über die Entwicklung und Einführung intelligenter Messsysteme, wie sie zukünftig auch bei Mieterstromkonzepten zum Einsatz kommen können. Dabei berichtete er über den Stand der Entwicklung innerhalb der Theben AG bei den intelligenten Messsystemen. Das Unternehmen hatte vor ein paar Jahren den Schritt gewagt und ein neues Geschäftsfeld entwickelt und aufgebaut. Zwischenzeitlich kann Theben zertifizierte Smart Metering Gateways zur Verfügung stellen. Mit den intelligenten Messsystemen, so auch die Intention der Bundesgesetzgebung bei der Digitalisierung der Energiewende, sollen weiterführende Geschäftsmodelle von Mieterstrom bis e-Mobility einfacher umsetzbar werden.
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